Als ich aus Versehen nach Österreich fuhr

  • September 16, 2017

Sommer 2009 – Ein Revival, wenn man so möchte.

Der Beitrag Erinnerung, Fliegen lesen in Bad Salzungen beschreibt, wie es damals mit dem Drachenfliegen los ging. Wir waren ein Haufen jugendlicher, welcher durch ein Förderprogramm der Drachenflugschule Kelheim[1] finanziell günstig zu Drachenfliegen kam. Ziel war es, das hohe Durchschnittsalter unter den Drachenfliegern zu senken [2]. Nachdem man den ersten Kurs miteinander verbracht hat, sah man sich im darauf folgenden Jahr, bei der Fortführung der Ausbildung hin und wieder und danach verlief es sich.

Im September 2009 dann, sollte ein Treffen stattfinden, zu dem sich ebendiese Gruppe in Griesau zusammen finden sollte, um mal wieder zusammen zu fliegen. So kam es und es war toll. Dazu wann anders ggf. mehr. Da der Sommer noch eine Weile ging, verabredete ich mich mit Sandra, im August noch mal gemeinsam nach Ruhpolding zu fahren, um das Revivalfeeling noch etwas aufrecht zu erhalten.

Geplant, getan, Bügel gebrochen.

Am zweiten Tag unseres Flugurlaubes habe ich meine Landung vergeigt, was mich ein Steuerbügelseitenrohr kostete. Nun gut, den Drachen gecheckt, das Bruchstück ausgebaut, nachgedacht wieso das passiert ist, Ersatzteil besorgt. Glücklicherweise ist Fly More [3] um die Ecke und ich kann mein Ersatzteil schnell holen und gleich einbauen. An diesem Tag kam ich natürlich nicht mehr zu fliegen, aber das war dann auch nicht mehr wichtig.

Fahrtstrecke von Ruhpolding nach Flintsbach. Ein Katzensprung.

Ich setze mich also ins Auto, gebe die Adresse ins Navi ein und fahre drauf los. Nach einer Weile wundere ich mich, wie langsam doch die Zeit vergeht und dass ich ja jeden Moment da sein müsste. Spätestens am Autobahnschild, welches die Grenze nach Österreich ausweist, werde ich stutzig. Ich fuhr in die falsche Richtung. Lange Zeit war ich sicher, dass das Navi mich schlicht falsch geleitet hat. Ich erinnere mich, später die Strecke erneut eingegeben zu haben, wobei wiederum der Weg über Salzburg vorgeschlagen wurde.

Nun bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich nicht einfach die falsche Auffahrt nahm. Ein schneller Blick auf die Karte lässt dies vermuten.

Nun gut. Ist man einmal nahe an der Grenze, so kommt man nicht mehr von der Autobahn herunter. Auch wollte man nicht durchlassen um schnell zu wenden, ich könnte ja – ganz ohne Vignette – davon brausen und Österreich um seine Maut prellen. So musste ich nicht nur warten, denn es gab Kontrollen, sondern auch noch eine Vignette kaufen, nur um an der nächsten Abfahrt zu drehen um zurück zu fahren. Aus Trotz habe ich sie dann aber nicht angeklebt.

Also fuhr ich nun die Strecke zurück und kam weit später als geplant in Flintsbach an. Meinen Bügel hatten sie natürlich da und ich nahm gleich zwei. Den zweiten habe ich aber – glücklicherweise – nie verbauen müssen. Er dekoriert noch heute die Ecke, in der er steht.

In Girgls Garage haben wir den Bügel am Abend montiert und der Flugurlaub konnte am nächsten Tag fortgesetzt werden. Dies war seither tatsächlich meine letzte schlechte Landung mit dem Drachen. Vielleicht waren mir die extra Kilometer eine Lehre 🙂


[1]http://www.dfs-kelheim.de

[2] DHV Osterschlepp

[3] https://www.fly-more.com

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