20 Stunden Einweisung

Sommer 2017, Bad Dürkheim.

Zum ersten mal sehe ich eine VL3. Schnell soll sie sein und man überlegt gar eine für den Verein zu beschaffen. Einen Tag lang finden Demoflüge statt. Das Exemplar, welches hierfür von den Generalhändlern (die Zosels) mitgebracht wurde, trägt das Kennzeichen D-MVLY. Ein zukunftsträchtiges Kennzeichen, wie sich noch zeigen wird.

Gerade erst hatte ich mit der Ausbildung für die UL Lizenz begonnen (oder war es sogar noch davor?). Jedenfalls gab es auch eine Runde für mich, wobei mir allerhand zum Flugverhalten gezeigt wurde, was ich gar nicht so richtig verstand. Steep turns, toll. “Ui, Wahnsinn” oder so habe ich gesagt, dabei wusste ich überhaupt nicht worauf ich dabei achten sollte.

Scherzhaft postete ich dieses Bild auf Instagram:

(Wubbeldiwubbelub…)

Das war das Geräusch vom Vorspulen in der Zeit. Es ist jetzt November 2019 und ich poste dieses Bild:

Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits fertig mit dem UL Schein und mein Vater und seine Frau haben sich kürzlich eine VL3 zugelegt. Die D-MVLY.

Im Foto Links (hinter der Kamera): Ich, bei einem der Einweisungsflüge bzw. “Flüge mich Sicherheitspiloten”. Aufgrund des Anspruchsvollen Fliegers und der vergleichsweise Minderwertigen Lizenz (laut Versicherung) darf ich die ersten 20 Stunden nur unter Aufsicht fliegen. Auch gut, besser so als auf die Schnauze legen 🙂

Zuvor nur P92 geflogen mutet die VL3 natürlich deutlich spritziger an und man muss alles einfach viel früher machen. Während man vorher gemütlich z.B. an Mainz vorbei tuckert, rauscht man nun doch sehr flott an den großen und niedrigen C von FRA heran – vorausschauend wird hier deutlich länger geschrieben. Präzises fliegen ist ebenfalls umso wichtiger, wenn man mit einem Zucken gleich mal einige(!) duzend bis hundert Fuß variiert. Ist das Gemüt im Tuckern können daraus auch sehr schnell mal 1000 Füße werden und die Rechnung hoch.

Vor der Einweisung empfand ich die Auflage ein bisschen als Schikane, schließlich ist das fast ein ganzer UL Schein! Nach den ersten Stunden auf dem Muster änderte sich diese Meinung. Nach ca. 12 davon hatte ich das Gefühl den Flieger gut im Griff zu haben und die restlichen 8 haben dennoch ihr übriges getan. Das ist auch gut so.

Zwar behaupte ich den Flieger heute ordentlich zu fliegen, fast hätte ich souverän geschrieben, aber was Airmanship wirklich bedeutet habe ich erst dann angefangen zu lernen.

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